Glücklicherweise verfügt Machico nicht über ein ausuferndes Nachtleben, einmal abgesehen von den nächtlichen Klängen aus der Pianobar des Hotels "Dom Pedro". So sind wir schon früh unterwegs zur Ponta de Sâo Lourenço, das nur wenige Kilometer entfernt ist. Die Wegstrecke ist total überschaubar, die Wanderführereinschätzung lautet "leicht bis mittelschwer"-Letzteres zu recht, nämlich 300m hinauf, 300m hinunter! Die Tücke liegt darin, dass der ganze Weg völlig schattenlos ist, die Sonne also die ganze Zeit auf den Schädel brennt, und sie liegt auch in den vielen, vielen Treppen.
Das Kap von Sao Lourenco, ganz hinten die Casa Sardinha |
Der Weg ist uneben und steinig, dafür sind die Ausblicke umso imposanter. Wir stellen also den Wagen auf den Parkplatz oberhalb des Wanderweges. Der scheint äußerst bekannt und beliebt zu sein, denn es kommen uns viele Wanderer, teils schweißüberströmt und mit erschöpften Gesichtern, entgegen. Und es laufen viele, viele mit uns den steinigen Weg. Runter und hoch und wieder runter. Dann kommt eine Stelle, an der man die steilen Felsen der Nordküste sehen kann; ein erfrischender Wind bläst die Hitze aus dem Körper und den Schnupfen aus der Nase.
Aussichtspunkt mit Wind |
Casa Sardinha |
Die wilde Nordküste |
Pflanzen, die sich in Felsen krallen |
Hier sieht man deutlich, wie das Magma einst den Vulkanschlot durchschlug |
Es ist ein Augenblick für mich, in dem ich alles Vorgewesene vergesse und nicht an das denke, was kommen wird. Ich liege im warmen Gras, höre das Rauschen der Brandung weit unten, höre das Rascheln der Eidechsen und rieche den Maggigeruch der Macchia. In der Casa kann man ein kleines Museum besichtigen und sogar übernachten, mit angeschlossenem schwarzen Steinstrand weit unter am Meer. Aber alles ist einmal vorbei, und wir treten den Rückweg über die vielen Treppen an, hinauf und wieder hinunter. Da gab es schon Momente, in denen ich meine Grenzen gespürt habe.
Strand der Casa Sardinha |
Steinmännchen |
Ausgangspunkt: Parkplatz Ponta de Sâo Lourenço, Abzweigung an der Straße von Machico nach Porto da Cruz
Gehzeit: einfach 1 1/2 bis 2 Stunden
Gut markierter und gesicherter Wanderweg
300m Höhenunterschied
Wanderausrüstung
Kein Schatten, keine Einkehrmöglichkeit
Erste Wanderung: Entlang der Levada von Ribeiro Frio nach Portela
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