Sonntag, 23. Juni 2013

Ins Ellwanger Seenland

Zum Auftakt unseres Urlaubs sind wir gestern auf die Ostalb gefahren. Von Stuttgart ging es auf der Schnellstraße nach Aalen, mit einem Zwischenstopp in Lorch, der Limes-, Kloster- und Mörikestadt. Vor seinem Haus, in dem er zwei Jahre lebte, habe ich ihm, dem Dichter, noch einmal kräftig die Hand gedrückt. Hier suchte er Ruhe vor dem hektischen Leben in Stuttgart - und musste doch, der Kinder wegen, wieder dorthin zurück.





Er hat dort Versteinerungen gesammelt und sich sogar als Hafner (Töpfer) versucht. Lorch ist ein reizendes Städtchen. Dort kann man einen schönen kleinen Bummel machen, die Kirche, die Reste vom Limestor und oben das gewaltige Kloster besuchen, das den Staufern als Grablege dienen sollte.

Auf der Weiterfahrt kommt man durch die Stauferstadt Schwäbisch Gmünd, einem Ort mit durch und durch mittelalterlichem Ambiente. Dieses Jahr findet hier die Landesgartenschau statt, für deren Besuch man allerdings einige Baustellen umrunden muss.


Auf der Weiterfahrt nach Ellwangen (Richtung Abtsgmünd) kommt man am Schloss Fachsenfeld vorbei. Es ist nur mit Führung zu besichtigen, aber uns wurde erlaubt, zum Mammutbaum hinaufzugehen und einen Blick auf den traumhaften, südlich anmutenden Garten zu werfen.



 Schließlich erreichten wir die alte Garnisonsstadt Ellwangen, ein einmaliges Ensemble. Hier könnte man ein paar Tage Urlaub machen, in einem der schönen alten Gasthäuser wohnen, die turm-und kirchenreiche Stadt besichtigen, zum Schloss hinaufgehen, die Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg besuchen, in einem der cirka fünfzig Seen baden, angeln oder Boot fahren oder die nahegelegenen Juwele Nördlingen, Dinkelsbühl und Rothenburg anschauen.


 Die Rückfahrt wollten wir über Schwäbisch Hall machen,, einem weiteren Highlight unserer alten Städte. Durch einen Zufall stießen wir auf den Hammerschmiedesee, an dem wir vor etwa fünfzehn Jahren einmal gezeltet hatten. Ich erinnere mich daran, dass es sehr heiß und sehr voll war und ich den ganzen Tag auf einer Luftmatratze im See verträumt habe.Es war alles noch wie damals. Die Gegend ist ruhig und idyllisch, der See nicht leicht zu finden (bei Adelmannsfelden, eine angeheiterte Schar von Leuten wies uns den Weg). Dort gibt es einen Campingplatz mit Gaststätte. Die Gegend ist ideal für Zivilisationsflüchtlinge - touristisch wenig erschlossen. So gibt es in den umliegenden Dörfern wenige Gaststätten, eine wurde uns genannt, wo man auch übernachten kann: Gasthof "Albblick" in Pommersfelden.



Das nächste Städtchen, das ebenfalls einen Besuch lohnt, ist Vellberg bei Schwäbisch Hall. Auch hier haben wir einmal einen Kurzurlaub verbracht, in einer Ferienwohnung unten im Tal, wo es feucht und kühl war. Gleich links nach Eintritt durch das Stadttor befindet sich eine Stahltür, durch die man zu einem unterirdischen Wehrgang gelangt. Der zieht sich ein ganzes Stück innerhalb der Stadtmauer entlang.




In dieser Jahreszeit blühen überall die Rosen.




Das Schloss von Vellberg.

Der krönende Abschluss war ein Abendessen in der Brauereigaststätte zum Stern in Bühlertann. Normalerweise gebe ich keine Restaurant- und Hoteltipps, weil sich im Lauf der Jahre so viel ändert. Dieses Gasthaus ist aber die Erwähnung wert. Ich wusste schon lange, dass die fränkische Küche sehr schmackhaft und preiswert ist. So gut wie dort habe ich aber schon lange nicht mehr gegessen! Es gab Hüftsteaks von der Hälleschen Kuh mit einer köstlichen Soße, einerselbstgemachten Kräuterbuter, die wie eine Sahneflocke im Mund zerschmolz, dazu Serviettenknödel und Salat vom Büffet.
Man sollte öfter mal ins Fränkische fahren und dort Urlaub machen. Nicht nur wegen der schönen Landschaft und wegen der Städte, wegen des weiten Horizontes, des bunten Lebens (hier wird sehr gern und oft gefeiert!), sondern auch wegen der Küche und der fehlenden Industrie. Dabei sind die Leute weniger wohlhabend als zum Besipiel die in Schwaben, stellen aber im Vergelich wesentlich weniger Blitzer auf.

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