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Schloss der Schenken von Limpurg in Obersontheim |
In diesem
Haus in Obersontheim
nahe Schwäbisch Hall wurde Christian Friedrich Daniel Schubart am 24.
März 1739 geboren. Sein Vater, Pfarrvikar und Lehrer des Ortes, zog
schon ein Jahr später mit seiner Familie nach Aalen.
“
In dieser Stadt", schreibt Schubart Jahre später,
"die verkannt
wie die redliche Einfalt schon viele Jahrhunderte im Kochertale
genügsame Bürger nährt – Bürger von altdeutscher Sitte, bieder,
geschäftig, wild und stark wie die Eichen, Verächter des Auslands,
trotzige Verteidiger ihres Kittels, ihrer Misthaufen und ihrer
donnernden Mundart – wurde ich erzogen.”
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Aalen |
Mit acht Jahren
spielte er virtuos auf dem Klavier, wie überhaupt sein Talent ein
musikalisches zu nennen wäre. Er komponierte und dichtete, war
hochintelligent und widerspenstig gegen jedermann. Einmal hätte er fast
aus Versehen seinen Bruder
erschossen, mit der herumliegenden Pistole seines Großvaters. Für diese
Tat wollte er sich selbst umbringen, wurde aber von einem Fremden
gerettet.
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Nördlingen |
Später besuchte er in Nördlingen das Lyzeum und
danach in Nürnberg das Gymnasium “Zum
Heiligen Geist”. Er fiel durch sein musikalisches Können auf, durch
sein erwachendes Interesse für Mädchen, aber auch durch kritische Reden
und seine Vorliebe für den
Preußenkönig Friedrich den Großen. Der König hatte sein Herz durch seine
Aufgeklärtheit gewonnen, nicht zuletzt hatte er die Folter
im Strafvollzug abgeschafft. In Nürnberg
wurden auch seine Texte anonym gedruckt und bald populär. Über seine
Schulzeit schrieb Schubart:
"In meinen jungen Jahren liess ich wenig
Talent blicken, dagegen mehr Hang zur Unreinheit, Unordnung
und Trägheit. Ich warf meine Schulbücher in den Bach,
schien dumm und trocken, schlief beständig, liess mich
schafmässig führen, wohin man wollte, und konnte im
7. Jahre weder lesen noch schreiben. Plötzlich sprang die
Rinde... Im 8. Jahr übertraf ich meinen Vater schon am
Clavier, sang mit Gefühl, spielte Violin, unterwies meine
Brüder in der Musik und setzte im 9. und 10. Jahre Galanterie-
und Kirchenstücke auf..."
Die Wirren des beginnenden
siebenjährigen Krieges verschlugen ihn statt nach Jena nach Erlangen, wo
er sein Studium der Theologie begann. Nachts zog er durch die Kneipen,
spielte Klavier und soff wie ein Brunnenputzer. Wegen seiner Schulden
wurde er für vier Wochen
in den Karzer gesteckt - seine entsetzten Eltern holten ihn in den
Schoß der Familie nach Aalen zurück.
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Schubarthaus in Aalen |
Das Studium hat er nie abgeschlossen. Nun musste er
sich als Hilfsprediger verdingen, um die Schulden abzuarbeiten, was ihm
gewiss nicht in den Kram gepasst hat.
In dieser Zeit verdingte er sich auch als Hofmeister
im Blezingerschen Haus in Königsbronn und besuchte von dort
aus häufig die Stadt Heidenheim. In seiner Autobiographie
schreibt er:
"Ich genoss in Heidenheim des öftern Umgang
mit den dasigen Ehrenmännern; Tonkunst, und helle, frische
Laune verschafften mir auch hier überall Eingang. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er nicht
, dass es nicht allein seine Begabung sein würde,
aufgrund derer
sein
Name der Nachwelt erhalten blieb, sondern seine Rebellennatur, sein
liebenswürdig-bacchantisches Wesen und ein aufregendes, geradezu
tragisches Leben. Heute würden wir Schubart einen Bürgerschreck nennen.
Er hat den Komponisten Franz Schubert dazu inspiriert, sein Gedicht "Die
Forelle" zu intonieren, hat Schiller zu seinen "Räubern" angeregt, den
Landesherrn Carl Eugen und seine Mätresse Franziska von Hohenheim zur
Weißglut getrieben und war der berühmteste Insasse auf der Festung
Hohenasperg bei Ludwigsburg.
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